Raunächte Freising: Dein Guide für die magische Zeit

Das Wichtigste in Kürze

  • Zeitraum: Die Raunächte (auch Rauhnächte) gehen meist vom 25. Dezember bis zum 6. Januar (Heilige Drei Könige).
  • Bedeutung: Eine Zeit der Stille, Rückschau und Manifestation für das kommende Jahr. Man nennt sie auch die Zeit „zwischen den Jahren“.
  • Rituale: Räuchern, Traum-Tagebücher führen und das Wünsche-Ritual sind besonders beliebt.
  • In Freising: Ideal für ausgedehnte Spaziergänge in den Isarauen oder im Weltwald, um zur Ruhe zu kommen.

Hast du schon einmal bemerkt, dass sich Freising kurz nach den Weihnachtsfeiertagen verändert? Wenn der letzte Glühwein getrunken ist und die festliche Hektik abfällt, legt sich eine besondere Ruhe über die Stadt. Es ist die Zeit der Raunächte Freising – eine Phase, die oft als „Zeit zwischen den Jahren“ bezeichnet wird. Egal ob du spirituell veranlagt bist oder einfach nur nach einer Möglichkeit suchst, achtsam ins neue Jahr zu starten: Diese zwölf Nächte bieten dir die perfekte Gelegenheit dazu.

Die Magie der Stille in der Domstadt

Während wir uns im Advent oft noch stressen, laden die Raunächte dazu ein, innezuhalten. Viele Freisinger nutzen diese Tage, um das alte Jahr Revue passieren zu lassen und Kraft zu tanken. Es ist eine Zeit, in der die Tore zur „Anderswelt“ nach altem Volksglauben weit offenstehen. Das klingt vielleicht erst einmal etwas schaurig, ist aber eigentlich eine Einladung zur Innenschau.

Vielleicht hast du schon den Winterzauber in Freising erlebt, doch jetzt geht es weniger um Events, sondern mehr um dich selbst. In der Region gibt es sogar spezielle Angebote wie Yoga-Kurse oder geführte Meditationen von lokalen Anbietern, die sich thematisch an dieser Zeit orientieren.

Was sind die Raunächte eigentlich?

Die zwölf Raunächte basieren auf der Differenz zwischen dem Mondjahr (354 Tage) und dem Sonnenjahr (365 Tage). Diese „fehlenden“ elf Tage und zwölf Nächte wurden von unseren Vorfahren als zeitlos und magisch angesehen. Traditionell beginnen sie in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember und enden am 6. Januar.

„Jede der zwölf Raunächte steht symbolisch für einen Monat des kommenden Jahres. Was du in dieser Nacht träumst oder fühlst, kann ein Orakel für den entsprechenden Monat sein.“

Raunacht Datum Zugeordneter Monat
1. Raunacht 25.12. Januar
2. Raunacht 26.12. Februar
3. Raunacht 27.12. März
12. Raunacht 05.01. Dezember

Rituale: Räuchern und Wünsche

Um die Raunächte Freising bewusst zu gestalten, brauchst du nicht viel. Zwei Bräuche sind besonders verbreitet und lassen sich wunderbar in deinen Alltag integrieren.

Das Räuchern

Das Wort „Raunacht“ kommt wahrscheinlich von „Rauch“ oder dem mittelhochdeutschen „rûch“ (haarig, pelzig – bezogen auf Dämonen). Das Ausräuchern der Wohnung soll negative Energien vertreiben. Du kannst dafür heimische Kräuter verwenden, die vielleicht sogar in deinem Garten oder in den Naturschutzgebieten rund um Freising (bitte nur dort sammeln, wo erlaubt!) wachsen:

  • Salbei: Wirkt stark reinigend.
  • Wacholder: Soll Schutz bieten.
  • Beifuß: Hilft beim Loslassen und fördert Veränderungen.
  • Weihrauch: Der Klassiker für Segnungen.

Gehe mit einer feuerfesten Schale durch jeden Raum deiner Wohnung, wedle den Rauch in die Ecken und lüfte danach kräftig durch. So schaffst du Platz für Neues.

Das 13-Wünsche-Ritual

Dies ist ein wunderbarer Brauch für die moderne Zeit. Schreibe vor Beginn der Raunächte 13 Wünsche auf kleine Zettel. Falte sie so, dass du den Text nicht mehr siehst. In jeder der zwölf Nächte verbrennst du einen Zettel ungeöffnet und übergibst den Wunsch damit an das Universum (oder eine höhere Kraft, an die du glaubst). Am Ende bleibt ein Zettel übrig: Um diesen Wunsch musst du dich im neuen Jahr selbst kümmern.

Alte Mythen: Was du vermeiden solltest

Der Volksglaube ist voll von Regeln für diese Zeit. Auch wenn wir heute darüber schmunzeln, steckt oft ein Körnchen Wahrheit in Form von Achtsamkeit dahinter. Ein bekanntes Verbot betrifft die Wäsche: Man sollte in den Raunächten keine weiße Wäsche waschen oder aufhängen. Die Legende besagt, dass die „Wilde Jagd“ – ein Geisterzug, der durch die Lüfte fegt – sich in den Leinen verfangen könnte. Oder pragmatischer: Nutze die Zeit für Erholung statt für Hausarbeit.

Auch das Kartenspielen oder lautes Knallen war früher verpönt (außer natürlich an Silvester, um Geister zu vertreiben). Mehr über Hintergründe zu solchen Traditionen findest du oft auch auf Seiten wie Wikipedia oder speziellen Brauchtums-Portalen.

Freisinger Natur als Kraftort

Du musst nicht zwingend zu Hause sitzen und räuchern, um die Magie zu spüren. Die Raunächte Freising lassen sich hervorragend draußen verbringen. Die kühle, klare Winterluft an der Isar oder im Forst ist ideal, um den Kopf freizubekommen.

Gerade Winterspaziergänge in Freising bieten sich jetzt an. Nutze die Zeit für eine Geh-Meditation: Setze jeden Schritt ganz bewusst, atme tief ein und aus und lasse den Stress des vergangenen Jahres hinter dir. Orte wie der Weltwald oder der Domberg haben in der Dämmerung eine fast mystische Ausstrahlung. Wer weiß, vielleicht begegnest du im Geiste ja den Perchten – jenen maskierten Gestalten, die im alpenländischen Raum (und vereinzelt auch bei uns durch Perchtenvereine dargestellt) den Winter austreiben sollen.

Nutze diese wertvollen Tage, um dich neu auszurichten. Egal ob mit Räucherwerk, einem Spaziergang oder einfach einem guten Buch auf der Couch. Wir wünschen dir eine magische Zeit!

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