Das Wichtigste in Kürze
- Ort der Gegensätze: Einst ein Ort des Schreckens mit dunkler Vergangenheit, heute ein lebendiger Kultur-Hotspot mit Weinlokal.
- Lange Historie: Die Geschichte des Gebäudes als Haftanstalt reicht bis ins Jahr 1663 zurück.
- Kulturelle Nutzung: Dank des Fördervereins Altes Gefängnis Freising e.V. finden hier heute Ausstellungen, Führungen und Veranstaltungen statt.
- Düsteres Erbe: Das Gefängnis war Schauplatz der berüchtigten „Zauberbubenprozesse“ im 18. Jahrhundert.
Inhaltsverzeichnis
Ein Ort mit bewegter Geschichte
Mitten in der Freisinger Altstadt, in der Oberen Domberggasse 16, steht ein Gebäude, dessen Mauern unzählige Geschichten erzählen könnten – viele davon düster und beklemmend. Das Alte Gefängnis ist weit mehr als nur ein historisches Bauwerk; es ist ein Fenster in eine Zeit, in der Recht und Gerechtigkeit oft grausam ausgelegt wurden. Die Altes Gefängnis Freising Geschichte ist ein faszinierender, aber auch erschütternder Teil der Stadtgeschichte Freisings.
Von der „Eisenfrohnveste“ zum Gerichtsgefängnis
Die Ursprünge des Gefängnisses reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1663 wurde das sogenannte „Oswald-Huberische Haus“ erworben, um als Stadt- und Pflegegericht sowie als Gefängnis zu dienen. Damals war es als „Eisenfrohnveste“ bekannt und umfasste auch einen Gefängnisturm, der im Volksmund bald als „Hexenturm“ bekannt wurde. Über die Jahrhunderte wurde der Komplex mehrfach umgebaut und erweitert, unter anderem 1840 um einen dreigeschossigen Zellenbau.
| Jahr | Ereignis |
|---|---|
| 1663 | Ankauf des Gebäudes und Einrichtung als Gefängnis („Eisenfrohnveste“). |
| 1717-1723 | Die berüchtigten „Zauberbubenprozesse“ finden statt. |
| 1840 | Erweiterung um einen modernen Zellenbau und eine Einfriedungsmauer. |
| 1965 | Schließung des Gefängnisses. |
| 2005 | Gründung des Fördervereins zur Rettung und Sanierung des Gebäudes. |
Ein dunkles Kapitel: Die „Zauberbubenprozesse“
Die wohl finsterste Epoche in der Geschichte des Alten Gefängnisses waren die sogenannten „Zauberbubenprozesse“ zwischen 1717 und 1723. In einer Zeit des Aberglaubens wurden mehrere Kinder und Jugendliche der Zauberei beschuldigt, hier eingekerkert, unter Folter zu Geständnissen gezwungen und schließlich hingerichtet. Allein am 12. November 1717 wurden drei Minderjährige enthauptet. Diese Ereignisse sind ein mahnendes Zeugnis für die Grausamkeit der damaligen Zeit und ein wichtiger Teil der Altes Gefängnis Freising Geschichte, der nicht in Vergessenheit geraten darf.
„Die Mauern atmen Geschichte. Es ist unsere Aufgabe, diese Geschichten zu bewahren – die hellen wie die dunklen – und sie für zukünftige Generationen zugänglich zu machen.“
Der Wandel: Vom Kerker zum Kulturort
Nachdem das Gefängnis 1965 endgültig seine Türen schloss, drohte das historische Gebäude zu verfallen. Doch engagierte Bürger wollten diesen wichtigen Ort nicht dem Vergessen preisgeben. Heute ist das Alte Gefängnis einer jener geheimen Orte in Freising, die eine unglaubliche Transformation durchgemacht haben.
Das Engagement des Fördervereins
Im Jahr 2005 gründete sich der Förderverein Altes Gefängnis Freising e.V. mit dem Ziel, das Baudenkmal zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen. Mit enormem ehrenamtlichen Einsatz und Investitionen von rund einer Million Euro gelang es, das Gebäude zu retten und es in einen lebendigen Ort der Begegnung zu verwandeln. Mehr über die Arbeit des Vereins erfährst du auf ihrer offiziellen Webseite.
Was erwartet dich heute im Alten Gefängnis?
Heute präsentiert sich das Alte Gefängnis als ein faszinierender Kultur-Hotspot. Die Altes Gefängnis Freising Geschichte ist allgegenwärtig, wird aber durch eine moderne, offene Atmosphäre ergänzt. Folgendes kannst du hier erleben:
- Weinlokal: Im Erdgeschoss lädt ein charmantes Weinlokal zum Verweilen ein.
- Kunstausstellungen: In den oberen Räumen, der ehemaligen Wohnung des Gefängnisdirektors, finden regelmäßig wechselnde Kunstausstellungen statt.
- Gefängnismuseum: Einige der alten Zellen wurden erhalten und geben einen beklemmenden Einblick in den früheren Gefängnisalltag.
- Veranstaltungen: Der Innenhof wird besonders im Sommer zur Bühne für Konzerte, Kabarett und Theater. Alle Infos dazu findest du in unserem Beitrag über die Kultur im Alten Gefängnis.
Das Alte Gefängnis in der Popkultur
Die einzigartige Atmosphäre des Ortes blieb auch Filmschaffenden nicht verborgen. Im Jahr 2007 nutzte der bekannte Regisseur Marcus H. Rosenmüller den Innenhof als Kulisse für seinen Film „Räuber Kneißl“. Ein weiteres Beispiel dafür, wie die reiche Altes Gefängnis Freising Geschichte auch in der modernen Kultur weiterlebt.
Dein Besuch im Alten Gefängnis
Ein Besuch im Alten Gefängnis ist eine Reise durch die Zeit. Es ist ein Ort, der zum Nachdenken anregt, aber auch zum Genießen einlädt. Ob du dich für die fesselnde Historie interessierst, Kunst entdecken oder einfach nur ein gutes Glas Wein in einem einzigartigen Ambiente trinken möchtest – hier bist du richtig. Informiere dich vor deinem Besuch über die aktuellen Öffnungszeiten und Ausstellungen. Es lohnt sich!








