Freising Sagen & Legenden: Eine mystische Reise

Das Wichtigste in Kürze

  • Freising besitzt einen reichen Schatz an alten Sagen, Mythen und Legenden.
  • Die bekannteste Geschichte ist die des Heiligen Korbinian und seines Bären, der bis heute das Stadtwappen ziert.
  • Die Erzählungen handeln von heiligen Wundern, unheimlichen Spukgestalten und historischen Figuren, deren Taten bis heute nachwirken.
  • Viele dieser Geschichten sind eng mit echten Orten in und um Freising verbunden, wie dem Freisinger Domberg.

Willkommen in Freising, einer Stadt, deren Mauern und Gassen von Geschichte durchtränkt sind. Doch neben den belegten Fakten gibt es eine zweite, geheimnisvolle Ebene: die Welt der Freising Sagen Legenden. Diese alten Erzählungen von Wundern, Geistern und Helden prägen die Identität unserer Stadt bis heute. Begleite uns auf eine Reise zu den faszinierendsten Geschichten, die sich die Menschen hier seit Jahrhunderten erzählen.

Die Legende von Korbinian und dem Bären

Die wohl berühmteste aller Freisinger Legenden ist die des Heiligen Korbinian. Als der Missionar im 8. Jahrhundert auf seiner Reise nach Rom die Alpen überquerte, wurde sein Packpferd von einem wilden Bären gerissen. Doch Korbinian, so erzählt man sich, zähmte die Bestie mit Gottes Hilfe und befahl ihr, sein Gepäck anstelle des Pferdes zu tragen. Der Bär gehorchte und trottete mit den Taschen des Heiligen bis nach Rom.

„Der Korbiniansbär ist nicht nur eine Legende, sondern ein starkes Symbol für die Zähmung wilder Kräfte durch den Glauben und schmückt noch heute stolz das Wappen von Freising und des Erzbistums München und Freising.“

Diese Geschichte ist untrennbar mit der Gründung des Bistums und der Entwicklung der Stadt verbunden. Wenn du heute auf dem Freisinger Domberg stehst, wandelst du auf den Spuren dieses wundersamen Gespanns. Mehr über die reale Historie erfährst du auch in unserem Beitrag über die Freisings Geschichte.

Heilige und heldenhafte Taten

Nicht nur Korbinian vollbrachte Wunder. Die Sammlung der Freising Sagen Legenden ist voll von Geschichten über Mut und göttlichen Beistand in dunklen Zeiten.

Bischof Lantperts Nebelwunder

Im 10. Jahrhundert zitterte Freising vor den anrückenden Reiterhorden der Magyaren (Ungarn). Als die Gefahr am größten war, soll Bischof Lantpert inständig gebetet haben. Ein Wunder geschah: Dichter Nebel legte sich über die Stadt und die Isarauen, sodass die Angreifer Freising nicht finden konnten und weiterzogen. So rettete der Nebel die Stadt vor Plünderung und Zerstörung.

Die Semoser-Weckerl: Ein Schmuggler mit Herz

Eine warmherzige Legende erzählt von Otto Semoser, einem Torwächter, der Mitleid mit den armen Kindern der Stadt hatte. Er soll heimlich Brote für sie aus der Stadt geschmuggelt haben. Als er erwischt zu werden drohte, verwandelten sich die Brote in seinem Korb angeblich in Holzscheite. Noch heute erhalten Freisinger Kinder zur Erinnerung an seine gute Tat die sogenannten „Semoser-Weckerl“.

Unheimliche Geschichten: Spuk und Flüche

Doch nicht alle Geschichten sind erbaulich. Manche erzählen von dunklen Mächten, tragischen Schicksalen und Orten, an denen es bis heute nicht ganz geheuer sein soll. Hier ein kleiner Überblick:

Sage Ort Die Geschichte in Kürze
Der Spuk vom Kaltenberg Hügel bei Pallhausen Eine geheimnisvolle „Weiße Frau“ soll hier einst umgegangen sein. Später erzählte man sich, der Teufel selbst würde dort sein Unwesen treiben.
Der Fluch von Massenhausen Nähe Massenhausen Arnold IV. von Massenhausen verurteilte seine junge Frau Els fälschlicherweise zum Tode auf dem Scheiterhaufen. Ihr Fluch soll sich erfüllt und das Geschlecht der Massenhausener ausgelöscht haben.

Diese düsteren Sagen erinnern an die Härten und das Unrecht vergangener Zeiten und sind ein spannender Teil des lokalen Mythenschatzes.

Weitere Mythen der Region

Die Welt der Mythen endet nicht an den Stadtgrenzen. Auch das Umland, das du bei Tagesausflügen ab Freising erkunden kannst, ist voller Erzählungen.

Die bärtige Prinzessin

Eine besonders kuriose Legende rankt sich um eine Christusfigur in einer Kirche in Neufahrn. Sie wird der Heiligen Wilgefortis zugeschrieben. Der Legende nach war sie eine Prinzessin, die einen heidnischen König heiraten sollte. Um der unerwünschten Ehe zu entgehen, betete sie um Entstellung – und ihr wuchs ein Bart. Ihr erzürnter Vater ließ sie daraufhin kreuzigen. Diese Geschichte zeigt, wie kreativ die Menschen früher versuchten, sich die Welt zu erklären.

Wo du mehr erfahren kannst

Die Freising Sagen Legenden sind ein faszinierendes Feld für alle, die tiefer in die lokale Kultur eintauchen möchten. Viele dieser Geschichten wurden mündlich überliefert und später in Büchern gesammelt. Ein bekanntes Werk ist „Altbairische Sagen“ von Alois Angerpointner, das auch Geschichten aus Freising enthält.

Eine gute Anlaufstelle für weitere Recherchen ist die Website des Erzbistums München und Freising, die sich ausführlich mit der Legende des Stadtpatrons befasst. Auch ein Besuch im Diözesanmuseum kann dir tiefere Einblicke in die religiös geprägten Mythen der Region geben.

Halte bei deinem nächsten Spaziergang durch Freising die Augen offen. Vielleicht entdeckst du ja einen Ort, an dem eine der alten Legenden noch heute lebendig scheint.

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